Ein Kommentar von Lennart Christ, stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender und Stadtrat.
Eine Seminarreihe, die angeblich „Mädchen vor Gefahren im Internet und in sozialen Medien schützen“ soll, wird als „Ehevorbereitung für Mädchen und Frauen ab 13 Jahren“ beworben. Wie passt das zusammen? Diese Frage bleibt der Vorsitzende des Omar Al-Faruq Centers, Khalil Khalil, schuldig. Die Erklärung, es handele sich um „unglückliche Formulierungen“, überzeugt nicht – sie wirft im Gegenteil nur noch mehr Fragen auf.
Und dann der erste Vortragstitel: „Talahon“. Was genau hat dieser Titel mit dem Thema „Ehevorbereitung“ zu tun? Der Verein liefert auch hier keine klaren Antworten. Klar ist jedoch: Die Botschaft des Flyers ist fatal. Die relativierende Reaktion des Vereins schafft kein Vertrauen und irritiert in einem erheblichen Maß. Dass der Verein „künftig alle Veranstaltungen und Konzepte in Übereinstimmung mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen und gesellschaftlichen Normen“ durchführen möchte suggeriert, dass dies bisher nicht der Fall war. Deshalb muss der Verein aus unserer Sicht umgehend die Inhalte und Ziele der Seminarreihe transparent offenlegen.
Die CDU hat daher eine eindeutige Haltung: Wir fordern in unserem Antrag von der Stadtverwaltung – insbesondere von der Kinderschutzbeauftragten, der Gleichstellungsbeauftragten sowie der Beauftragten für Migration und Integration – eine klare Position und vollständige Aufklärung. Was genau ist der Zweck dieser Seminare? Welche Inhalte werden dort vermittelt? Solche Veranstaltungen dürfen nicht unter dem Radar bleiben. Kritische Nachfragen – die wir in der öffentlichen Diskussion bisher vermissen – müssen gestellt werden.
Eines ist sicher: Wir werden diese Angelegenheit mit kritischem Blick weiterverfolgen. Der Einsatz für Gleichberechtigung und Kinderschutz darf hier nicht plötzlich nach zweierlei Maß erfolgen.