Was bedeutet die Fusion der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim für die Region Rhein-Neckar und die mehr als 18.000 MitarbeiterInnen und die rund 1.500.000 ambulanten und mehr als 120.000 stationären Patienten? Dieser und anderen Fragen gingen Mitglieder der CDA-Kreisverbände Mannheim und Heidelberg in einem Fachgespräch mit Claudius Kranz nach.
Die Region Rhein-Neckar verfügt mit der Exzellenz-Universität Heidelberg, ihren beiden Medizinischen Fakultäten und den herausragenden nationalen und internationalen Forschungszentren über ein einzigartiges nationales und internationales Forschungszentrum. Die Region bietet eine bundesweit einzigartige Dichte medizinischer und lebenswichtiger Einrichtungen, die Gesundheitsversorgung und biomedizinische Forschung auf höchstem Niveau betreiben. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Claudius Kranz ist dies eine der zentralen Grundlagen für eine erfolgreiche Fusion beider Einrichtungen. Vorangehend berichtete Kranz über die Historie der Gespräche und die damit verbundene Entwicklung, welche durch Altstadtrat Konrad Schlichter, welcher selbst lange im Aufsichtsrat des Klinikums saß, ergänzt wurden.
Es ist für einige Gesprächsteilnehmer nicht nachvollziehbar, warum Ministerpräsident Kretschmann in der aktuellen Debatte eher auf der Bremse steht. In diesem Zusammenhang wurde auch kritisiert, dass Kretschmann die notwendigen Neubaumaßnahmen am Uniklinikum Mannheim (u.a. „Neue Mitte“) mit dem Verweis „Teuer – muss man sich genau ansehen.“ in Frage zu stellen scheint. Nachdem das Wissenschaftsministerium auf eine kleine Anfrage geantwortet hat: „Die Notwendigkeit eines zügig zu erfolgenden Neubaus am Universitätsklinikum Mannheim ist unstrittig.“ wirft diese Reaktion des Ministerpräsidenten natürlich Fragen auf.
Das Heidelberger CDA-Vorstandsmitglied und Personalratsmitglied am Heidelberger Uniklinikum, Prof. Dr. Christof Hofele, betonte ebenfalls die Vorzüge einer Fusion. „Neben diesem Mehrwert für die Forschung und die Patienten muss auch ein „Nährwert“ für die Beschäftigten geschaffen werden“ so Christof Hofele. „Für den Fall einer Überleitung erwarten wir für die Beschäftigten bestmögliche Regelungen dieser komplexen Angelegenheit, incl. eines Bestandsschutzes für bereits erworbene Ansprüche z.B. in der jeweiligen Zusatzversorgung. Ggf. sollte den Beschäftigten hier ein Wahlrecht in den besseren Tarifvertrag eingeräumt werden. Die vorhandenen Tochtergesellschaften sollen wieder in die jeweiligen Uniklinika eingegliedert werden. Die Beschäftigten dieser Gesellschaften sollen dann entsprechende, an den Tarifvertrag gebundene, Arbeitsverträge erhalten.
Neben einer Standortsicherung für Heidelberg und Mannheim erwarten die Gesprächsteilnehmer auch eine wirksame Mitbestimmung, d.h. eigenständige Personalvertretungen. Darüber hinaus kann es für übergreifende Fragen analog zu einer Stadtverwaltung auch gegebenenfalls einen Gesamtpersonalrat geben. Erörtert wurden auch Fragen, wie man sowohl den medizinischen Bereich als auch den wissenschaftlichen Bereich miteinander verzahnen kann. „Beide Kliniken haben was Medizin und Forschung angeht Stärken. Diese gilt es zu erhalten und zu ergänzen.“ fasst der Mannheimer CDA-Vorsitzende Christian Hötting die Gespräche zu diesem Punkt zusammen.
Unbestritten liegt noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten, bis man von einer Fusion sprechen kann. Vor allem das Thema Finanzierung, so eine Gesprächsteilnehmerin, wird sicher noch für viel Gesprächsstoff sorgen. Laut Claudius Kranz liegt der Ball liegt derzeit im Feld des Landes. „Allerdings ist sehr wichtig, dass die Stadt sich mit klaren Vorstellungen deutlich positioniert. Die CDU will daran gerne mitwirken“.