Ein gut gefüllter Saal, zahlreiche Ehrengäste und natürlich mit dem ehemaligen Vizepräsidenten der EU-Kommission und Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg Günther Oettinger ein vertrauter Redner zu Gast: Beste Voraussetzungen für die CDU-Kreisverbände aus Mannheim und Ludwigshafen, den Tag der Deutschen Einheit wieder in feierlichem Rahmen zu begehen. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause luden die Kreisverbände am 3. Oktober 2022 um 15.00 Uhr ihre Mitglieder und interessierte Bürger in die Räumlichkeiten des ZEW Mannheim neben dem Mannheimer Schloss.
„Auch nach über dreißig Jahren ist die Deutsche Einheit ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit“, so der Vorsitzende des Mannheimer Kreisverbands, Christian Hötting, und fährt fort: „Wenn wir die Freiheit und die Demokratie als etwas Selbstverständliches betrachten, begehen wir einen schweren Fehler. Beides muss sich jede Generation bewahren und immer neu verdienen.“
Dass Günther Oettinger auch drei Jahre nach seiner aktiven Zeit als Spitzenpolitiker nicht an Eloquenz und Zugkraft verloren hat, zeigte er bei seinem Einsatz als Hauptredner des Festaktes:“
Dabei plauderte Oettinger stellte Oettinger zunächst die historische Leistung der Wiedervereinigung heraus: „In der Geschichte gehen Fenster der Möglichkeiten auf und sie schließen sich auch wieder. Helmut Kohl hat vor mehr als dreißig Jahren ein solches Fenster erkannt und entschieden genutzt.“, und führt weiter aus: „Die deutsche Einheit wird weltweit als Glück gesehen, und auch die überwältigende Mehrheit der Deutschen empfindet sie als Glück. Die anschließende Erweiterung der EU hatte auch mit der Anziehungskraft von Demokratie und Marktwirtschaft zu tun. Erfolg zieht an. Wir müssen in der EU erfolgreich sein. Nur wenn wir mit unserem Menschenbild von Freiheit und Demokratie erfolgreich sind, sind wir auch überzeugend. Wir sollten nicht nur S-Klassen, sondern auch Werte exportieren.“
Die Erinnerung an Altkanzler Dr. Helmut Kohl hielt – fast auf den Tag genau 40 Jahre nach dessen Wahl zum Bundeskanzler – hielt auch der Fraktionsvorsitzende der CDU im Mannheimer Gemeinderat, Claudius Kranz, wach: „Gerade in einer Zeit, in der sich die Fronten wieder wie im kalten Krieg entwickelt haben, kann man die historische Leistung von Helmut Kohl erst richtig gewichten. Gegen vielerlei Widerstände hat er damals das knappe Zeitfenster für eine Wiedervereinigung genutzt – daran erinnern wir an diesem Tag mit besonderer Dankbarkeit.“
Dass sich die rund 200 Gäste mehr als gut unterhalten fühlten, lag indes nicht nur an der gelungenen musikalischen Umrahmung von Christopher Hans (Popakademie), der mit der Ode an die Freude und der Nationalhymne, ab er auch mit „Freiheit“ und „Wind of Change“ gefiel. Vielmehr war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anzumerken, dass nach langer Zeit wieder eine politische Veranstaltung „in Präsenz“ unterhaltsam sein und dennoch wichtige Aspekte des aktuellen Geschehens aufgreifen kann.