Mit dem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl hat sich die CDU gestern Abend bei ihrem Kreisparteitag befasst. Was sind die Folgen aus dem Absturz in der Wählergunst und soll die Union wirklich ein Bündnis mit den Grünen eingehen? Um diese Fragen ging es hauptsächlich bei dem Treffen in der St. Laurentiusgemeinde in Käfertal.
„Wir müssen Grün-Schwarz als Chance verstehen“, forderte der Kreisvorsitzende Nikolas Löbel in seiner Rede, auch wenn die Zusammenarbeit auch Risiken mit sich bringe. Er warb dafür, die Partei zu modernisieren. „Die Menschen sollen auch sehen, dass wir als CDU in Mannheim es verstehen, mit der Zeit zu gehen. Die Zeit bleibt nicht stehen, und so dürfen auch wir als CDU nicht stehenbleiben“, sagte Löbel. „Ich will daher eine CDU Mannheim, die sich definiert über C wie charismatisch, D wie dialogorientiert und U wie urban.“ Als Gast begrüßte die Partei gestern Abend Peter Hauk, Bezirksvorsitzender und Landtagsabgeordneter. Auch Hauk warb für eine Koalition als Juniorpartner mit den Grünen.
Carsten Südmersen, der im Mannheimer Süden für die Wahl kandidiert und dort auch Verluste eingefahren hatte, führte die Niederlage der CDU auf zwei Punkte zurück. Einmal die Flüchtlingskrise, „hier hat die Bundesregierung ein Stück weit versagt“. Zudem liege der zweite Grund der Niederlage „in der Person des CDU-Spitzenkandidaten, so Leid mir das für Guido Wolf tut“. Eine Koalition als Juniorpartner mit den Grünen sei für ihn vor der Wahl ein „Horror gewesen, und das ist es auch heute noch“, sagte Südmersen. Trotzdem sei es derzeit der einzige Weg. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe lief die Veranstaltung noch. Weitere Berichterstattung folgt in der Montagausgabe. bro
© Mannheimer Morgen, Samstag, 23.04.2016