Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat mit nur wenigen Sätzen im Rahmen eines Interviews mit dem Mannheimer Morgen in der Frage der Fusion der beiden Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg für Klarheit gesorgt. Allerdings im negativen Sinne.
Geht man nach den Äußerungen des grünen Ministerpräsidenten, birgt eine Fusion mehr Risiken als Nutzen und ist nur ein Kostenfaktor. Die Stadt Mannheim wolle ihr Klinikum nur an das Land loswerden. Seine Expertise stützt er dabei allein auf den finanziellen Aspekt und verkennt, dass das Land bereits jetzt über die Fakultät mit im Boot sitzt.
„Selbstverständlich muss eine solche Fusion finanziell gut durchdacht sein. Man darf aber in der Bewertung den positiven Effekt für den Medizin- und Forschungsstandort Baden-Württemberg, der dann in der internationalen Liga mitspielen wird, nicht so völlig außer Acht lassen wie der Ministerpräsident dies tut.“ kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Claudius Kranz die Äußerungen.
Alle in der Region beteiligten Einrichtungen unterstreichen, dass die Zusammenarbeit verbessert und intensiviert werden muss. Ein loser Verbund ist ferner wettbewerbsrechtlich nicht möglich.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass Kern der wissenschaftlichen Zukunftsaufstellung der Metropolregion Rhein-Neckar die Health & Life Sciences Alliance ist. Voraussetzung für den Erfolg dieser Alliance ist die Fusion der beiden Universitätskliniken, sowie der beiden Fakultäten in Mannheim und Heidelberg.
„Der Vorschlag eines Klinikverbundes, den sich die grünen Minister der Landesregierung abgerungen haben, bleibt nach unserer Ansicht nach zu diffus um als Wegweiser in eine gute Zukunft zu weisen. Die weitere Unsicherheit der Zukunft des Universitätsklinikums Mannheim ist auch für die Beschäftigten des Klinikums eine schwere Hypothek. Wer nicht weiß, wie es weitergeht, wandert ab.“ äußert der CDU-Kreisvorsitzende Christian Hötting seine Befürchtungen.
Für die CDU in Mannheim ist es völlig unverständlich, warum sich die mit der Thematik befassten grünen Minister/innen und der Ministerpräsident nicht ernsthaft und unvoreingenommen mit der Fusion der beiden Universitätsklinika auseinandersetzen.